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Brauchen Private Wildbienen-Kokons?

11.03.2015 16:07
Kategorien:   Diverses  

Bei wildBee gehen derzeit immer mehr Anfragen ein, rund um Wildbienen-Patenschaften, ob es für die Wildbienen-Nisthilfen Kokons braucht und ob man solche kaufen soll?

 

Mehr dazu gibt es hier

 

wildBee ist eine gemeinnützige Organisation, die sich schon seit 2011 ohne finanzielle Interessen mit grossem Einsatz und gut vernetzt für den Schutz der Wildbienen einsetzt.

Das sehr junge ETH-Spinoff "Wildbiene und Partner" verfolgt ausschliesslich kommerzielle Interessen. Wir stehen deshalb nicht in Verbindung zu diesem Geschäftsmodell und unterstützen und empfehlen es auch aus verschiedenen Gründen nicht.

wildBee setzt ganz im Gegensatz dazu auf Empowerment und motiviert und befähigt Privatpersonen, selbst für Wildbienen aktiv zu werden und gibt durch profunde Informationen, Freiwilligenarbeit, Infofilme etc. kostenlos Tipps und Anleitung, wie man sich für Wildbienen einsetzen kann ...

 

Braucht es Patenschaften, Startpopulationen von Kokons?
Nein, die brauchen Privatleute keineswegs.

Die kommerziell erhältlichen Arten – die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) und die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis)  – sind sehr häufig und benötigen keine Förderung. Sie finden sich auch an neuen Nisthilfen sehr schnell auf natürliche und freiwillige Weise ein.

Mit diesem fragwürdigen Angebot an Privatleute stehen nur kommerzielle Interessen im Fokus, die  einzig Marketing und Verkaufsförderung dienen - sie haben mit Wildbienenschutz oder Naturschutz nichts zu tun.

Auch der Postversand einer "Startpopulation" ist unnötig und setzt die Tiere nur unnötig Risiken aus - Tierschutzorganisationen sprechen sich deshalb gegen den Postversand lebender Tiere aus.

Auch nicht unterstützenswert ist unserer Meinung nach das Einspannen von Privatperson beim "Einfangen" von Wildtieren in einer naturnahem Umgebung, um sie danach in eine naturferne und bienenfeindliche Umgebung (wie mit Agrochemie belastete Monokulturen mit systemischem Dünger, Spritzmittel, Insektiziden, Herbizide, Fungiziden etc.) zu verkaufen, in der sie sich eben aus guten Gründen nicht mehr auf natürliche Weise einfinden können. Hier braucht es nachhaltige Änderungen in der Landwirtschaft, für die sich wildBee einsetzt.
Hier wird die Bereitschaft von Privatleuten ausgenutzt, die sich gerne für Wildbienen einsetzen möchten, doch diese Geschäftsidee dient den Wildbienen nicht.
Diese Zuchthäuschen-Systeme sind zudem für Wildbienenfreunde sehr einseitig und langweilig: Hier kann man nur 2 (!) Arten beobachten während nur kurzer Zeit von 2-3 Monaten.
In einer guten, vielseitigen Nisthilfe kann man aber fast das ganze Jahr viele verschiedene Arten kennen lernen und beobachten ... und diese sind zum Glück (noch) nicht von finanziellem Interesse ...

Die professionelle Mauerbienenzucht wird bereits seit einigen Jahren von erfahrenen Spezialisten betrieben, neu ist hier nur das Einspannen von Privatpersonen und den Aussand von "Startpopulationen" an solche ... Wir sind der Meinung, dass diese Arbeit von den Geschäftsleutet selbst geleistet werden sollte - und wenn schon Privatleute Gratisarbeit leisten sollten, müssten die Häuschen dann mindestens kostenlos sein.


Geben Sie dieses Geld deshalb lieber für einheimische Wildblumen aus :-) !
Eine gute und vielseitige Nisthilfe können Sie leicht und günstig selbst bauen und so viele verschiedene Wildbienen kennen lernen und beobachten...

 

Was kann ich tun, wenn ich Wildbienen wirklich helfen möchte?

Ein toller Wildbienen-Götti ist, wer ganz einfach einheimische und in der Schweiz produzierte Blumen pflanzt, die Bienen als Nahrung dienen. Das ist die wichtigste und dringendste Massnahme, um Bienen zu helfen – und zwar Honigbienen wie Wildbienen. Das können Sie auf dem Balkon tun, am Hauseingang, auf der Terrasse, im Garten, im Gemeinschaftsgarten ... Es gibt unzählige Möglichkeiten. Sorgen Sie für eine naturnahe, biologische Bewirtschaftung. Damit helfen Sie allen Bestäubern und vielen weiteren Tierarten – hier entsteht spannender Lebensraum, der auch uns Menschen zu Gute kommt! Schaffen Sie eine offene Bodenfläche oder eine Abbruchkante, bauen Sie eine Trockenmauer, lassen Sie Totholz und verholzte Markstängel stehen, erlauben Sie etwas „Unordnung im Garten“ etc. – damit ist Wildbienen viel besser und wirklich geholfen ... und vielen verschiedenen Arten!
Tipps dazu finden Sie hier

Was tun, wenn man schon so ein Häuschen/Patenschaft gekauft hat?

Freuen Sie sich dennoch daran, schicken Sie es bitte im Herbst einfach nicht mehr zurück zur "Ernte", sondern behalten Sie das Häuschen einfach, es ist ja Ihr Eigentum. So schlüpft die nächste Generation wieder an dem Platz, denn ihre Mutter freiwillig für sie gewählt hatte. Ersetzen Sie mit der Zeit verwitterte Materialien durch kleine Durchmesser und vielfältigere Materialien, damit sich auch andere Arten einfinden können und das Häuschen spannender wird ...
Setzen Sie sich mit uns ein für eine bienenfreundlichere Landwirtschaft, in dem Sie zb Bioprodukte kaufen. Mehr Tipps unter so können Sie helfen

 

Vielen Dank für Ihr wichtiges und wertvolles Engagement um Wildbienen zu helfen!

Vom wildBee-Team wünschen wir ganz viele schöne Beobachtungen und Erlebnisse in der gerade beginnenden Saison ...  

 

#wildbienen #wildbiene #Wildbienen-Patenschaften #Wildbienen-Götti #mauerbienenzucht

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